Venöses Beingeschwür (Ulcus cruris)
Ein chronischer Venenstau als Folge defekter Venenklappen nach Phlebothrombose oder auch bei angeborener Venenschwäche kann zu chronischen Schäden am Bein bis hin zur Entwicklung chronischer Geschwüre führen.
Wie entsteht das Ulcus cruris?
Es ist letztlich Folge einer permanenten Störung der Mirkozirkulation in der Haut, die als Folge eines chronischen venösen Staus auftreten kann. Die Haut wird dann nur unzureichend mit Nährstoffen versorgt, was zu Entzündungen und zur Atrophie der Haut führen kann. Hält der Zustand lange genug an, sind die Schäden irreparabel und spontan oder nach kleinsten Verletzungen lösen sich die oberen Hautschichten auf. Ist ein auch nur kleines Ulcus entstanden, so breitet es sich doch sehr häufig bis an die Grenze zur gesunden Haut aus. Wundinfektionen oder Allergie bzw. Überempfindlichkeit auf Mittel zur Wundbehandlung können die Situation zusätzlich verschlechtern.
Wie kann das Ulcus cruris behandelt werden?
Das Grundprinzip des modernen Wundmanagements ist die Anwendung hydroaktiver Verbände, die einerseits ein feuchtes Wundmilieu unterhalten und andererseits die Ableitung toxischer Substanzen aus den Wundsekreten ermöglichen. Genauso wichtig ist die mechanische Abtragung von weichen und harten Wundbelägen und die effektive Ausschaltung von Wundinfekten. Selten wird man ein Ulcus ohne gleichzeitige konsequente Kompressionstherapie zur Abheilung bringen.
Ergänzend zur üblichen Ulcusbehandlung kann die Laserbestrahlung die Wundheilung deutlich beschleunigen.
Wie kann ein Ulcus cruris verhindert werden?
Sind Krampfadern die Ursache des chronischen Venenstaus, so sollten sie ausgeschaltet werden (Schaumverödung). Alternativ kann auch das konsequente Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen werden. Welche Therapie im Einzelfall die beste ist, ergibt sich aus dem Befund und dem Patientenwunsch.
Ist ein postthrombotisches Syndrom die Ursache für den Venenstau, so muß konsequent ein Kompressionsstrumpf getragen werden. Ergänzend dazu kann es auch sinnvoll sein, einzelne Krampfadern selektiv auszuschalten.