Mikrobiom | Medizin

Im Herbst 1990 gründeten internationale Forschungsgruppen das Humangenomprojekt, mit der Zielsetzung, alle Gene des menschlichen Genoms zu identifizieren. Seit 2003 gilt das menschliche Genom als offiziell vollständig entschlüsselt.

Doch zusätzlich besiedeln den Menschen bis zu 100 Billionen Mikrobenzellen mit einer DNA-Menge von etwa 2 Millionen Genen. Das entspricht der 100-fachen DNA-Menge des menschlichen Genoms. Zum Vergleich: Ein Mensch besitzt circa 37 Billionen Zellen und 22.000 Gene.

Die Gesamtheit aller den Menschen besiedelten Mikroorganismen bezeichnen die Wissenschaftler als Mikrobiom, die Gesamtheit der Gene als Metagenom.

Seit 2008 beschäftigt sich das Humane Mikrobiom Projekt (HMP) mit der Identifizierung und Charakterisierung des menschlichen Mikrobioms und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit.

Die Anzahl an Studien und entdeckten Zusammenhängen zwischen Mikrobiom und Krankheiten wächst stetig an. Alleine das Humane Mikrobiom Projekt hat bislang 15 Studien veröffentlicht, die unter anderem einen Zusammenhang mit Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Enterokolitis, ösophagealen Adenokarzinomen, vaginalen und urogenitalen Erkrankungen, Psoriasis, Akne und atopischer Dermatitis aufzeigen. Daneben existieren viele weitere Studien und Zusammenhänge.

Eindeutig geklärt ist, dass die sensible Flora des humanen Mikrobioms durch eine ungesunde Lebensweise aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann und dann der Ausbruch verschiedener Krankheiten begünstigt wird.

Das Mikrobiom und dabei besonders die Darmflora bedürfen also einer besonderen Beachtung und Pflege.